Eine effiziente Energieversorgung ist für die Wirtschaftlichkeit einer jeden Branche von entscheidender Bedeutung. Das gilt auch für die Papierindustrie. Die Installation neuer P2H-Kessel in den UPM Papierfabriken in Finnland und Deutschland ist ein weiteres Beispiel dafür, wie energieintensive Branchen praktische Schritte zur Emissionsverringerung unternehmen und dabei gleichzeitig den Umstieg auf erneuerbare Energien und eine nachhaltigere Zukunft für uns alle unterstützen können.
Fortschritte in allen UPM Papierfabriken
Unter „Power-to-Heat“ versteht man die Umwandlung von elektrischer Energie in Wärmeenergie, beispielsweise in Form von Dampf. Der Dampf kann dann für verschiedene industrielle oder technische Anwendungen genutzt werden, z. B. zum Heizen von Gebäuden, und damit weniger effiziente und flexible Systeme, die mit umweltschädlichen fossilen Brennstoffen betrieben werden, ersetzen. In der Papierindustrie wird Dampf hauptsächlich zur Trocknung von Papier eingesetzt.
Peter Frömmrich, der Projektleiter bei UPM Schongau, und der neue Kessel bei UPM Ettringen
Die Erzeugung von Wärmeenergie durch Strom ist im Vergleich zu fossil betriebenen Kesseln, in denen bei der Verbrennung sehr viel Energie verloren geht, sehr effizient. Elektrokessel ermöglichen eine saubere Energieerzeugung ohne Emissionen oder Schadstoffe und sind dank ihrer Effizienz langfristig kostengünstiger – also eine Lösung, die gleichzeitig Emissionen und Brennstoffkosten reduziert.
Investitionen in effiziente Energieerzeugung sind ein Beispiel für die praktischen Maßnahmen, welche die UPM Papierfabriken unternehmen, um sich schrittweise von fossilen Brennstoffen zu lösen. Einer der ersten Standorte, an denen die neuen Kessel installiert werden, ist UPM Schongau, das in seiner über 136-jährigen Geschichte stets verstanden hat, traditionelle Papierherstellung mit Fortschritt zu verbinden. Der Boiler bei UPM Schongau soll bis Ende 2023 in Betrieb gehen.
Bei UPM Ettringen, dem Schwesterwerk von UPM Schongau, wurde ebenfalls ein Boiler aufgestellt. Darüber hinaus sind weitere sechs Elektrokessel in Planung, darunter jeweils einer bei UPM Nordland und UPM Rauma. Indem sie in den Werken für eine effizientere Wärmeerzeugung sorgen, können die neuen P2H-Elektrokessel gleichzeitig Emissionen reduzieren, Energiekosten senken und die Wärmeversorgung sichern.
Flexibilität, Effizienz und Nachhaltigkeit
Peter Frömmrich ist der zuständige Projektmanager bei UPM Schongau. Er erklärt, dass eine weitere wichtige Eigenschaft der P2H-Kessel ihre Flexibilität ist: „Ein solcher Kessel ist innerhalb weniger Sekunden einsatzbereit und erzeugt sofort Wärmeenergie in Form von Dampf.“ Diese Flexibilität ermöglicht es, den Kessel auf verschiedenen Leistungsstufen von 0 bis 40 MW zu betreiben.
„Abhängig von den Anforderungen des Werks und der Verfügbarkeit von und den Beschaffungskosten für Erdgas und Strom ist der Elektrokessel eine ideale Ergänzung für den vorhandenen Energieanlagenpark,“ erklärt Frömmrich. Dies trägt zu einem intelligenten Lastmanagement bei, das es Standorten wie Schongau ermöglicht, sowohl enorme Energieeinsparungspotenziale zu nutzen als auch das Stromnetz zu stützen und aktiv zur Netzsicherheit beizutragen. Ähnliche Systeme und Mechanismen werden in den Ländern, in denen UPM tätig ist, in den meisten Werken eingesetzt.
Dies macht die Elektrokessel nicht nur für die Werke auf überregionaler Ebene zu einem wichtigen Instrument, sondern auch für das nationale Stromnetz, indem sie dieses im Gleichgewicht halten und zur Netzstabilität beitragen. Die aktuellen Unsicherheiten auf dem Energiemarkt verstärken den Bedarf an fortschrittlichen Technologien. Mit diesen kann, auch in einer schwierigen Versorgungslage, ein reibungsloser Betrieb aufrechterhalten und Stromausfällen vorgebeugt werden.
Investitionen in energieeffiziente Technologien sind von entscheidender Bedeutung für eine nachhaltige Zukunft für Papier und bieten darüber hinaus entscheidende Vorteile im Hinblick auf die Deckung der kurzfristigen Nachfrage nach effizient hergestellten Papierprodukten mit einem geringen CO2-Fußabdruck. Die Installation von Elektrokesseln in allen Papierfabriken senkt gleichzeitig den Energieverbrauch und die Brennstoffkosten und bringt UPM seinem Ziel bis 2030 näher, die CO2-Emissionen aus eigener Energieerzeugung und Fremdstrom um 65 % zu senken.